Wie geht Verhaltenstherapie?

Eine kleine Einführung ist kein Lehrbuch. Typisch für die Verhaltenstherapie ist die wissenschaftliche Fundierung. Die Vorgehensweise besteht nicht darin, dass alle gleich behandelt werden. Immer mehr Feinheiten und spezielle Methoden werden entwickelt. Aber ein Element kommt sehr oft vor: die Verhaltensanalyse. Eine ganz konkrete Situation auseinandernehmen. Mit etwas Übung klappt das ganz gut. Da ist mir etwas passiert, das zieht mich runter. Da gibt es etwas Konkretes, das macht mir Angst.

Und dann geht es darum, den Punkt zu finden, an dem man etwas anders machen kann. Anders denken, anders fühlen, sich anders verhalten kann.

 

Therapie ist Veränderung. Muss ich mir an allem die Schuld geben? Mache ich wirklich alles falsch?

Muss ich mir alles gefallen lassen? Wieso grüble ich abends stundenlang und nehme mir selbst den Schlaf?

 

Wenn von Kognitiver Therapie die Rede ist, geht es um Gedanken. Innere Prozesse. Vielleicht auch Bilder.

Sich immer wieder die schlimmsten Katastrophen vorzustellen, das macht Angst. Ich mache mir Angst, und wenn ich das bin, der sich selbst Angst macht, dann kann ich vielleicht auch anders.

 

Therapie ist Lernen. Nicht so wie in der Schule. Hoffentlich fragt mich keiner, was ich noch über den Rinderbandwurm weiß. Das war Biologie, fünfte Klasse. Lernen in der Therapie bezieht sich nicht so sehr auf Fakten. Es geht mehr darum, etwas über sich selbst zu erfahren.

 

Ach so funktioniert das. Vielleicht hat die Tatsache, dass es manchmal regnet, gar nichts damit zu tun, ob ich meinen Teller leergegessen habe? Vielleicht kann ich ja gar nicht schuld daran sein, dass ich zu spät komme, wenn ein Termin zu knapp geplant war und ich eben in einem Stau steckengeblieben bin?

 

Vielleicht gelingt mir manches nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass ich dafür sowieso zu doof bin?

Das, was in mir vorgeht, kann mir mächtig im Wege stehen. Therapie ist: mal in aller Ruhe nachdenken. Vielleicht geht es auch anders.

 

In gewisser Weise findet die eigentliche Therapie immer zwischen den Sitzungen statt. Eine neue Idee ausprobieren, etwas anderes tun und damit Erfahrungen machen, darauf kommt es an. Verhaltenstherapie liefert nur den Rahmen, Modelle, Ansatzpunkte, Formulierungen. Es ist leichter, wenn man Dinge benennen kann.

 

Und manchmal wird ein einziges Wort wichtig. Das wichtigste sei gewesen, das Wort "Bewegungsangst" zu lernen, sagte eine. Es half zu verstehen, warum der Umgang mit Schmerzen so schwierig war. Bewegungslosigkeit macht die Sache nämlich auch nicht besser. Darauf muss man ja erstmal kommen!

 

 

Klick. Wer mehr wissen will… es gibt viele viele Lehrbücher über Verhaltenstherapie.